Der Themenbereich CSR und Nachhaltigkeit ist sehr umfangreich und komplex. Mit unserem Glossar wollen wir Ordnung ins Begriffswirrwarr bringen und erklären die wichtigsten Begrifflichkeiten.

Das Glossar wird stetig erweitert und an die neuesten Standards, Regelungen und Gesetze angepasst.

Letzter Stand: 24.05 2023

 

BAFA

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

BAFA ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Zusätzlich übt es auch Aufgaben für andere Bundesministerien aus. Von Frankfurt am Main aus übernimmt das Bundesamt wichtige administrative Aufgaben des Bundes, wie Exportkontrolle, Förderung von energieeffizienten Techniken oder Maßnahmen zur Energieeinsparung, Wirtschaftsförderung sowie Wirtschaftsprüferaufsicht.

Was hat die BAFA mit Nachhaltigkeit zu tun?
Die BAFA kontrolliert unter anderem die Einhaltung des LkSG als Teil ihres gesetzlichen Auftrags. Die inhaltlichen und technischen Voraussetzungen dafür wurden 2022 seitens der BAFA geschaffen.

 

BNK

Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune

Der „Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune“ (BNK) ist ein Standard für Nachhaltigkeitsberichte deutscher Kommunen. Er gibt Orientierung bei der Berichterstattung und hilft dabei, den Fortschritt der jeweiligen kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie zu verfolgen. Der BNK hat zum Ziel, Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Kommunen herzustellen. Der BNK ist aktuell noch in der Pilotphase und für Kommunen freiwillig (Stand 2023).

 

CR

Corporate Responsibility

Corporate Responsibility umfasst die Auswirkungen, die eine Organisation auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft hat. Eine wirksame CR-Strategie wirkt sich positiv auf alle Stakeholder aus, schafft einen Mehrwert für die Organisation selbst und stellt sicher, dass sie nachhaltig wirtschaftet.

 

CSR

Corporate Social Responsibility

Unter CSR versteht man das verantwortliche unternehmerische Handeln von Unternehmen und einen (freiwilligen) Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung, teils auch über die gesetzlichen Forderungen hinaus.
CSR umfasst die Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales. Der Begriff wird oftmals auch mit „gesellschaftliche Unternehmensverantwortung“ übersetzt.

 

CSRD

Corporate Sustainability Reporting Directive

Die CSRD ist eine im Dezember 2022 europaweit final beschlossene und im Januar 2023 offiziell in Kraft getretene Direktive. Dadurch wurde der Umfang und die Art der Nachhaltigkeitsberichterstattung reformiert und bestehende Regeln zur nicht-finanziellen Berichterstattung deutlich ausgebaut.
Sie novelliert die bisher geltende Non-financial Reporting Directive (NFRD). Das CSR-RUG (Richtlinie-Umsetzungsgesetz) ist die Übersetzung der NFRD in deutsches Recht.

 

CSR-RUG

CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz

CSR-RUG beschreibt, welche Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet sind, über Nachhaltigkeitsthemen zu berichten. 2017 hat der Deutsche Bundestag mit diesem Gesetz festgelegt, dass beispielsweise zu Themen aus den Bereichen Umwelt, Arbeitnehmer*innen und Soziales transparent berichtet werden muss.

 

DNK

Deutscher Nachhaltigkeitskodex

Der DNK ist der in Deutschland führende Berichtsrahmen für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts von Unternehmen. Seit 2011 können Unternehmen und Organisationen unabhängig von ihrer Größe oder Rechtsform den DNK anwenden. Regelmäßig wird er an die aktuellen Gesetze und Richtlinien angepasst. Hinter dem DNK steht der Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE), der bei der Bundesregierung angesiedelt ist.

 

EFRAG

European Financial Reporting Advisory Group

Die EFRAG ist ein privater Verein, der mit Unterstützung der Europäischen Kommission gegründet wurde. Der Verein wurde bereits im Jahr 2001 gegründet.

Die EFRAG hat im Jahr 2022 ihren Auftrag erweitert, indem sie der Europäischen Kommission technische Beratung bei der inhaltlichen Ausgestaltung der ESRS und damit der Daten und Informationen leistete. Zudem begleitete die EFRAG die Erstellung der Entwürfe sowie den Prozess der Kommentierung und Anpassung.

In Zusammenarbeit mit der EU unterstützt die EFRAG bei der Übernahme der IFRS.

 

ESG

Environment, Social, Governance

Die Kategorisierung „ESG“ stammt ursprünglich aus der Finanzbranche zur Einordnung von Investments und Anlagen. Diese Kriterien sind dabei zentraler Bestandteil von Ratings. Aufgrund der Parallelität zu den übergeordneten Handlungsfeldern Ökologie (E), Soziales (S) und Ökonomie (G) im Bereich der CSR wurde der Begriff zunehmend in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen.

 

ESRS

European Sustainability Reporting Standards

Diese Standards stammen von der EFRAG und definieren die inhaltlichen Anforderungen im Zusammenhang mit der CSRD. Die ESRS sind unterteilt in allgemeine übergeordnete Standards sowie in die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance. Einige dieser Standards sind für alle Unternehmen verpflichtend, andere je nach wesentlichen Themen. Dazu gibt es branchenspezifische Standards, in die die berichtspflichtigen Unternehmen einsortiert werden.

 

EMAS

Eco-Management and Audit Scheme

EMAS wurde von der Europäischen Union entwickelt. Es kombiniert Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Dabei inkludiert es die ISO Standards 14001 (Umweltmanagementsystem) und größtenteils auch die erforderlichen Angaben für ISO 50001 (Energiemanagementsystem). Diese freiwillige Validierung der eigenen Leistung im Bereich Ökologie basiert auf einer jährlichen Veröffentlichung einer Umwelterklärung.

 

GRI

Global Reporting Initiative

Die GRI ist eine NGO, die einen global anwendbaren Berichtsrahmen für multinationale Konzerne entwickelt hat. GRI-Berichte sind deutlich umfangreicher als beispielsweise der DNK. Es gibt dabei die sogenannten GRI-Standards, die sich in universelle und themenspezifische aufteilen. Die universellen Standards sind von jedem berichtenden Unternehmen anzuwenden. Bei den themenspezifischen Standards kommt es auf die jeweiligen wesentlichen Themen und Handlungsfelder an.

 

IFRS

International Financial Reporting Standards

Unter der IFRS versteht man die internationalen Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen. Herausgegeben werden diese Vorschriften vom International Accounting Standards Board (ISAB).

Welchen Bezug hat die IFRS zu Nachhaltigkeit?
Die IFRS hat zwei unterschiedliche Standards: die IFRS-Rechenlegungsstandards und die IFRS-Standards zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen. Damit ist die IFRS ein essenzieller Bestandteil im Nachhaltigkeitsreporting.

Die IFRS hat 2021 auf dem Klimagipfel in Glasgow das ISSB (International Sustainability Standards Board) gegründet. Das ISSB hat sich die Schaffung weltweit einheitlicher Standards im Nachhaltigkeitsreporting zum Ziel gesetzt.

 

LkSG

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Das LkSG, kurz Lieferkettengesetz, ist ein im Januar 2023 in Kraft getretenes Gesetz zur Regelung der unternehmerischen Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in globalen Lieferketten, von der Rohstoffgewinnung über den Transport und Zwischenlagerung bis zur Endkundenlieferung. Das LkSG gilt zunächst für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden, ab 2024 dann ab 1.000.

 

NFRD

Non-Financial Reporting Directive

Die NFRD ist eine Richtlinie für nicht-finanzielle Berichterstattung, die seit 2017 gilt und nun durch die CSRD erweitert wird. Sie verpflichtet Unternehmen von öffentlichem Interesse (z.B. börsenorientierte Unternehmen, Banken und Versicherungsgesellschaften) zur Berichterstattung verschiedener Nachhaltigkeitsaspekte. Die NFRD wurde durch das CSR-RUG in deutsches Recht überführt.

 

RNE

Rat für Nachhaltige Entwicklung

Der RNE ist ein Rat aus 15 Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen und berät die deutsche Bundesregierung in nachhaltigen Themen sowie der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.

 

SDG

Sustainable Development Goals – Ziele für nachhaltige Entwicklung

Als SDGs werden die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bezeichnet, die von den Vereinten Nationen 2016 entworfen wurden. Sie dienen der weltweiten Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene. Die SDGs gelten für alle Staaten und werden auch als Agenda 2030 bezeichnet. Die SDGs sind kein Berichtsrahmen, sondern eher eine übergeordnete und allgemeine Orientierung mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung der Welt.

 

UNGC

United Nations Global Compact

Der Global Compact gilt als weltweiter Pakt zwischen Unternehmen und der UN. Er hat das Ziel, die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Unternehmen und Organisationen können dem UNGC beitreten und müssen sich dafür zu zehn vorgegebenen Prinzipien bekennen. Dazu müssen sie einen jährlichen Fortschrittsbericht veröffentlichen. Ins Leben gerufen wurde der UNGC 1999 vom ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan.

 

Wir hoffen, unser Nachhaltigkeits- und CSR-Glossar kann Ihnen weiterhelfen. Wenn Sie Unterstützung bei einem Ihrer Nachhaltigkeitsprojekte brauchen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

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Von der Erarbeitung einer CSR-Strategie, über den Prozess des Nachhaltigkeitsreportings bis zu den vielfältigen Maßnahmen in der Nachhaltigkeitskommunikation: Julian Gnan berät unsere Kunden in allen Aspekten rund um Nachhaltigkeit.