Zwischen Regulierungswelle und Realitätscheck: Wie neue EU-Regelungen Mittelständlern echten ESG-Mehrwert bieten Mit dem European Green Deal verfolgt die EU das ehrgeizige Ziel: Klimaneutralität bis 2050. Ein zentraler Baustein auf diesem Weg ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) – ein verpflichtendes Regelwerk zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen. Doch in der Realität geraten gerade viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zunehmend unter Druck. Der Aufwand ist hoch, die Anforderungen komplex. Die EU reagiert nun – mit der Omnibus-Verordnung und dem VSME-Standard. Was steckt dahinter? Und was bedeutet das für Unternehmen in der Praxis?

CSRD-Verschiebung: Entlastung mit Ansage

Anfang 2025 hat das EU-Parlament eine zweijährige Verschiebung der CSRD-Anwendung für die zweite und dritte Unternehmenswelle beschlossen – auch bekannt als „Stop-the-Clock“-Regelung. Für KMU und viele nicht-börsennotierte Unternehmen bedeutet das: mehr Zeit, um sich auf die Berichtspflicht vorzubereiten. Die große Herausforderung bleibt jedoch bestehen – nur eben etwas später.

Die Omnibus-Verordnung: Bürokratie raus, Wirkung rein?

Gleichzeitig hat die EU-Kommission eine Omnibus-Verordnung angekündigt. Ziel: die Entbürokratisierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Vorgeschlagen wurden u. a.:

  • Erhöhung der Schwellenwerte für Berichtspflicht (z. B. auf 1.000 Mitarbeitende),
  • Reduzierung der Berichtsinhalte auf wirklich relevante Angaben,
  • mehr Umsetzbarkeit für den Mittelstand.

Auch wenn die Verordnung noch nicht beschlossen ist, zeigt sie eine klare Richtung: weg vom Berichtszwang, hin zu praxisorientierter Wirkung.

VSME-Standard: Der „kleine Bruder“ der CSRD – mit großem Potenzial

Bereits final verabschiedet ist der Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs (VSME). Der freiwillige Standard wurde speziell für KMU entwickelt, die (noch) nicht berichtspflichtig sind, aber ESG-relevante Informationen strukturiert aufbereiten und kommunizieren möchten. Gerade für Unternehmen, die in Lieferketten großer Kunden agieren oder ESG-Kriterien in Finanzierungen erfüllen müssen, wird der VSME zum strategischen Werkzeug.

Fünf überzeugende Gründe für den VSME-Standard:

  1. Orientierung statt Überforderung: Der modulare Aufbau schafft Klarheit und Struktur.
  2. Wirtschaftlich umsetzbar: Fokus auf Wesentliches, geringer Ressourceneinsatz.
  3. Relevanz in der Lieferkette: Große Unternehmen erwarten ESG-Transparenz – der VSME liefert sie.
  4. Zugang zu Kapital & Ausschreibungen: Nachhaltigkeitsinformationen werden zum Türöffner.
  5. Interne Wirkung: Fortschritte werden sichtbar und steuerbar – ein echter Hebel für Kulturwandel.

Kommunikation: Der Hebel zur echter Wirkung

Ein strukturierter Bericht allein reicht nicht. Nur wer seine ESG-Fortschritte auch kommuniziert, profitiert davon – intern wie extern:

  • Intern, um Mitarbeitende einzubinden und Veränderungen zu verankern.
  • Extern, um bei Kund:innen, Investor:innen oder Behörden Vertrauen aufzubauen.

Gerade Banken fordern heute vermehrt ESG-Informationen – nicht (nur) aus Überzeugung, sondern aufgrund regulatorischer Anforderungen (z. B. MaRisk). Wer hier nichts liefern kann, zahlt drauf: schlechtere Kreditkonditionen, längere Prüfzeiten, im Extremfall sogar Ablehnung. Im Klartext heißt das:

  • Kreditvergabe an Unternehmen wird zunehmend an ESG-Kriterien geknüpft.
  • Unternehmen, die keine Informationen zu Klimarisiken, Lieferkettenverantwortung oder sozialen Risiken liefern können, gelten als risikobehafteter.
  • Das kann zu schlechteren Konditionen, längeren Prüfprozessen oder im Extremfall zur Ablehnung von Kreditanfragen führen.

Besonders für KMU, die in den kommenden Jahren investieren wollen – etwa in Digitalisierung, Energieeffizienz oder neue Geschäftsmodelle – wird das Einhalten von ESG-Standards zur Zugangsvoraussetzung für Kapital. Der VSME-Standard kann in diesem Zusammenhang eine sehr wirkungsvolle Antwort sein, um relevante Informationen strukturiert bereitzustellen – ganz ohne Pflicht, aber mit echtem Mehrwert.

Fazit: ESG-Transparenz wird zur Business-Voraussetzung.

Jetzt handeln statt später aufholen: Die EU-Regulierung wird flexibler – doch der ESG-Zug fährt weiter. Für Unternehmen bedeutet das:

  • Entlastung, aber keine Entwarnung
  • Freiwilligkeit, aber nicht folgenlos
  • Kommunikation, statt reiner Pflichterfüllung

Als Beratungsagentur für Kommunikation und Nachhaltigkeit empfehlen wir bei HEINRICH unbedingt: Nutzen Sie die gewonnene Zeit! Der VSME-Standard bietet Ihnen ein starkes Tool, um ESG strukturiert anzugehen – ohne Berichtspflicht, aber mit überzeugender und nachhaltiger Wirkung.

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