CSRD-Verschiebung: Entlastung mit Ansage
Anfang 2025 hat das EU-Parlament eine zweijährige Verschiebung der CSRD-Anwendung für die zweite und dritte Unternehmenswelle beschlossen – auch bekannt als „Stop-the-Clock“-Regelung. Für KMU und viele nicht-börsennotierte Unternehmen bedeutet das: mehr Zeit, um sich auf die Berichtspflicht vorzubereiten. Die große Herausforderung bleibt jedoch bestehen – nur eben etwas später.
Die Omnibus-Verordnung: Bürokratie raus, Wirkung rein?
Gleichzeitig hat die EU-Kommission eine Omnibus-Verordnung angekündigt. Ziel: die Entbürokratisierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Vorgeschlagen wurden u. a.:
- Erhöhung der Schwellenwerte für Berichtspflicht (z. B. auf 1.000 Mitarbeitende),
- Reduzierung der Berichtsinhalte auf wirklich relevante Angaben,
- mehr Umsetzbarkeit für den Mittelstand.
Auch wenn die Verordnung noch nicht beschlossen ist, zeigt sie eine klare Richtung: weg vom Berichtszwang, hin zu praxisorientierter Wirkung.
VSME-Standard: Der „kleine Bruder“ der CSRD – mit großem Potenzial
Bereits final verabschiedet ist der Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs (VSME). Der freiwillige Standard wurde speziell für KMU entwickelt, die (noch) nicht berichtspflichtig sind, aber ESG-relevante Informationen strukturiert aufbereiten und kommunizieren möchten. Gerade für Unternehmen, die in Lieferketten großer Kunden agieren oder ESG-Kriterien in Finanzierungen erfüllen müssen, wird der VSME zum strategischen Werkzeug.
Fünf überzeugende Gründe für den VSME-Standard:
- Orientierung statt Überforderung: Der modulare Aufbau schafft Klarheit und Struktur.
- Wirtschaftlich umsetzbar: Fokus auf Wesentliches, geringer Ressourceneinsatz.
- Relevanz in der Lieferkette: Große Unternehmen erwarten ESG-Transparenz – der VSME liefert sie.
- Zugang zu Kapital & Ausschreibungen: Nachhaltigkeitsinformationen werden zum Türöffner.
- Interne Wirkung: Fortschritte werden sichtbar und steuerbar – ein echter Hebel für Kulturwandel.
Kommunikation: Der Hebel zur echter Wirkung
Ein strukturierter Bericht allein reicht nicht. Nur wer seine ESG-Fortschritte auch kommuniziert, profitiert davon – intern wie extern:
- Intern, um Mitarbeitende einzubinden und Veränderungen zu verankern.
- Extern, um bei Kund:innen, Investor:innen oder Behörden Vertrauen aufzubauen.
Gerade Banken fordern heute vermehrt ESG-Informationen – nicht (nur) aus Überzeugung, sondern aufgrund regulatorischer Anforderungen (z. B. MaRisk). Wer hier nichts liefern kann, zahlt drauf: schlechtere Kreditkonditionen, längere Prüfzeiten, im Extremfall sogar Ablehnung. Im Klartext heißt das:
- Kreditvergabe an Unternehmen wird zunehmend an ESG-Kriterien geknüpft.
- Unternehmen, die keine Informationen zu Klimarisiken, Lieferkettenverantwortung oder sozialen Risiken liefern können, gelten als risikobehafteter.
- Das kann zu schlechteren Konditionen, längeren Prüfprozessen oder im Extremfall zur Ablehnung von Kreditanfragen führen.
Besonders für KMU, die in den kommenden Jahren investieren wollen – etwa in Digitalisierung, Energieeffizienz oder neue Geschäftsmodelle – wird das Einhalten von ESG-Standards zur Zugangsvoraussetzung für Kapital. Der VSME-Standard kann in diesem Zusammenhang eine sehr wirkungsvolle Antwort sein, um relevante Informationen strukturiert bereitzustellen – ganz ohne Pflicht, aber mit echtem Mehrwert.
Fazit: ESG-Transparenz wird zur Business-Voraussetzung.
Jetzt handeln statt später aufholen: Die EU-Regulierung wird flexibler – doch der ESG-Zug fährt weiter. Für Unternehmen bedeutet das:
- Entlastung, aber keine Entwarnung
- Freiwilligkeit, aber nicht folgenlos
- Kommunikation, statt reiner Pflichterfüllung
Als Beratungsagentur für Kommunikation und Nachhaltigkeit empfehlen wir bei HEINRICH unbedingt: Nutzen Sie die gewonnene Zeit! Der VSME-Standard bietet Ihnen ein starkes Tool, um ESG strukturiert anzugehen – ohne Berichtspflicht, aber mit überzeugender und nachhaltiger Wirkung.
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