Die eigenen Botschaften zu den relevanten Zielgruppen transportieren und sie in den Köpfen und Herzen verankern – das macht gute Marken- und Unternehmenskommunikation aus. Doch wie erreichen wir das? Welche Kanäle sind in Zeiten der viel zitierten Digitalisierung die richtigen? Und wie informieren sich die Entscheider der SHK- und Bau-Branche? Mit Nikolaus Klein, Chefredakteur der Branchenmagazine RAS und SHK-TV, haben wir darüber gesprochen: Von ihm haben wir erfahren, welche Rolle Fachmedien zukünftig noch spielen werden und warum es wichtig bleiben wird, auch zukünftig mit professioneller Medienarbeit relevante Informationen zur Verfügung zu stellen.

Wie hat sich die Kommunikation in der SHK-Branche in den letzten Jahren gewandelt?

Nikolaus Klein (N.K.): Die Kommunikation in der SHKBranche unterzieht sich genau jener radikalen Wandlung, die sich seit Jahren allgemein in der Kommunikation, vielleicht besser gesagt im Konsumieren von Informationen und Inhalten, vollzieht. Warum sollte es auch hier eine Unterscheidung zwischen Fach- und Publikumsmedien geben? Die oft geäußerte Wahrnehmung, dass es Generationsunterschiede bei der Nutzung von Print, Internet oder Social-Media-Kanälen für die Informationsaufnahme geben soll, ist meines Erachtens nicht richtig. Wir können aufgrund der von YouTube ausgewiesenen Nutzungsdaten beispielsweise bei unserem wichtigsten Online-Medium SHK-TV seit rund zwei Jahren erkennen, dass die Gruppe der über 45 bis 65-Jährigen, die sich die Videos anschaut, inzwischen einen Anteil von über 30 Prozent besitzt.

Welche Herausforderungen bringt die Digitalisierung mit sich?

N.K.: Zunächst danke, dass Sie von Herausforderungen sprechen und nicht von Problemen. Denn die Herausforderungen für die Verlage waren und sind ohne Frage enorm. Und aus oben genannten Gründen auch für Fachverlage, wie beispielsweise den Krammer Verlag. Wichtig ist es aus meiner Sicht, den eigenen disruptiven Ansätzen entgegenzuwirken. Das kann nur mit dem entsprechenden Engagement von Redaktionsseite aus gelingen. Wir haben beispielsweise bereits vor 13 Jahren ein videobasiertes B2B Online- und AppAngebot lanciert. Das hierbei Dynamiken innerhalb eines Unternehmens entstehen, die nicht immer geradlinig und in allen Facetten steuerbar verlaufen, steht außer Frage. Auch hier gilt aber die Phrase: man muss der Treiber sein und nicht der Getriebene. Und letztlich, so meine Überzeugung, müssen die Inhalte immer den Adressaten entsprechend seiner Erwartung informieren. Medien, egal ob Print oder Online, haben auf Dauer sonst ohnehin keine Berechtigung.

Wie sehen Sie die zukünftige Relevanz von Fachmedien?

N.K.: Schwierige Frage. Ich denke, Fachmedien behalten ihre Relevanz nur, wenn sie als neutrale Plattform für die jeweilige Branche, mit überwiegend originärem, zeitgerechtem Inhalt für die unterschiedlichen Zielgruppen von Interesse bleiben. Dabei ist es wichtig, dass dies auch zukünftig so von den Abonnenten und den Inserenten wahrgenommen wird. Dass sich insbesondere die Fachzeitschrift als Printmedium in diesen digitalen Zeiten „neu“ erfinden muss, ist natürlich nicht erst seit heute so, aber immer dynamischer zu erkennen. Beim Krammer Verlag gibt es seit über 5 Jahren als Antwort ein paralleles Angebot: Printausgabe und/oder ePaper. Beim ePaper kann der Informationssuchende dann das Beste aus beiden Welten finden – die Information aus der Fachzeitschrift mit weiterführenden Links zu Online-Inhalten, seien es Videos, PDF Broschüren oder Downloads z.B. von technischen Unterlagen – und dies mit einem Klick. Uns freut, dass wir mit diesem zusätzlichen Kanal eine deutlich gesteigerte und nachweisbare Reichweitenverlängerung über die gedruckte Auflage hinaus erreichen. Fachinformationen werden immer ihre Relevanz behalten – egal welches berufliche Umfeld im Mittelpunkt steht. Wer in der Zukunft der Mittler ist? Ich hoffe, immer gut ausgebildete Redakteurinnen und Redakteure, die am besten die Klaviatur Off- und Online beherrschen.

Wir bedanken uns für das Gespräch sowie die immer gute und professionelle Zusammenarbeit.